Weidenbauwerke
Die vielseitigen Eigenschaften der Weiden sind dem Menschen seit Urzeiten bekannt und wurden immer intensiv genutzt. Weiden wurden zum Korbflechten, zur Sicherung von Hängen und Ufern, zum Bau von Fachwerkhäusern, zur Befestigung bei Strohdächern und als vielseitiges Bindematerial verwendet. Aufgrund ihrer enormen Vitalität, hoher Wachstumsgeschwindigkeit und Anpassungsfähigkeit eignen sich Weiden auch für die Anlage grüner Bauwerke. Da sie so wüchsig und schnittverträglich sind, können schöne und vor allem lebendige Bauwerke entstehen, die sich selbst stabilisieren und begrünen. Der Phantasie sind beim Bauen keine Grenzen gesetzt, ob als Flechtzaun zur Grundstücksbegrenzung oder als Weidenhütte mit Kriechtunnel für Kinder. Werden die Weidenruten gebündelt, können sogar größere Bauwerke wie z. B. Pergolen erstellt werden.
- Zeitpunkt: Weidenbauten werden am besten zu Vegetationsbeginn angelegt. Möglich sind der Weidenschnitt und das Bauen von Weidenbauten von etwa Ende Oktober bis Ende März. Wird das Material nicht direkt verbaut, sollten die Ruten feucht und kühl gelagert werden.
- Weidenart: Von den weltweit vorkommenden ca. 300 verschiedenen Weidenarten kommen in Mitteleuropa 34 Arten vor. Für Bauwerke eignet sich am besten die Korbweide (Salix viminalis).
- Vorgehensweise: Für Weidenbauten benötig man ausreichend Platz und einen ausreichend feuchten und sonnigen Standort. Die Weidenruten werden im frischen Zustand ca. 30 – 40 cm tief in den Boden gesteckt. Beim Bauen mit Weidenbündeln sollte man eine Einbautiefe von ca. 60 cm anstreben. Versuche haben gezeigt, dass schräg gesteckte und kräftige Ruten besser wachsen als senkrecht gesteckte und dünne Ruten.
- Pflege: Bewässerung der frisch gesteckten Ruten bzw. Äste ist in der Anwuchsphase besonders wichtig. Ungepflegte Weidenbauwerke werden zum großen Busch oder Baum auswachsen und sind dann nicht mehr in den Griff zu bekommen. Durch regelmäßiges Binden und Einflechten des Neuaustriebs muss das Bauwerk fortentwickelt und erhalten werden. Eine stärkere Verzweigung wird durch das Einkürzen der Triebe erreicht.
- Bezugsquellen: Als mögliche Lieferanten von Weidenmaterial kommen kommunale Bauhöfe, Wasserwirtschaftsämter, Flussmeistereien oder Weidenspezialbetriebe in Frage.
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