Hecken als Gestaltungs- und Sichtschutzelement

Der Mensch fühlt sich am wohlsten in einem räumlich abgegrenzten, überschaubaren Areal, das zudem Schutz gibt vor unerwünschten Blicken. So ist auch die Tendenz zu erklären, dass Einfriedungs- bzw. Sichtschutzhecken in unseren Gärten ständig zunehmen, besonders dann, wenn nur kleine Grundstücke zur Verfügung stehen. Die Planung einer solchen Einrichtung sollte die zeitliche Dimensionen (Standdauer), Standortbedingungen und Zweckmäßigkeit berücksichtigen. Vor allem in Abstimmung mit dem Nachbarn erfolgen, weil auf diese Weise viel Ärger, Arbeit und Ausgaben erspart bleiben. Außerdem sollten Hecken auch aus ökologischer, psychischer und pflanzenbaulicher Sicht bewertet werden. Dazu in der Folge einige Punkte, die in die Vorplanung mit einfließen müssen:

  • Der Pflanzabstand richtet sich nach der Pflanzenart und Ausgangsgröße der Pflanzen. Je weiter der Pflanzabstand desto besser können sich die Einzelpflanzen entfalten, die Hecke bleibt insgesamt langlebiger.
  • Stark wachsende Gehölze wachsen zwar rasch zu einer dichten Hecke heran, verursachen aber langfristig einen höheren Schnittaufwand.
  • Für das Zusammenwachsen sollte man in den ersten Jahren etwas Geduld mitbringen, denn es ist wichtig, dass sich die Pflanzen von unten dicht aufbauen und nicht zu dicht gepflanzt werden. Soll schnell der Eindruck einer ausgewachsenen Hecke erreicht werden, müssen relativ große, vorkultivierte Pflanzen verwandt werden.
  • Eine Heckenbreite von 40 - 80 cm ist für eine blickdichte Hecke bis zu einer Höhe von 160 - 180 cm ausreichend.
  • Großlaubige Hecken sind schnittaufwendiger, denn sie sollten nicht mit der Heckenschere geschnitten werden, weil man sonst immer auf die zerschnittenen Blätter schaut.
  • Hecken schützen gegen Blicke, Wind und Lärm, führen aber, je nach Dichtheit, zu einem feuchten Kleinklima im Garten, was zu Pflanzenschutzproblemen durch Pilzkrankheiten führen kann.
  • Quer zu einem Hang verlaufende Hecken stauen kalte Luft zu „Kaltluftseen“ auf, das erhöht die Früh- und Spätfrostgefahr.
  • Je höher die Einfriedungshecke und je kleiner das Grundstück, desto eher das Gefühl der „Einengung“.
  • Sichtschutzhecken können um so niedriger gehalten werden, je näher sie sich an dem Ort befinden, an dem der Sichtschutz benötigt wird.
  • Immergrüne Hecken wirken monotoner als Laubholzhecken. Außerdem sollte bedacht werden, dass man sich im Winter in der Regel weniger im Garten aufhält, womit der Sichtschutz an Bedeutung verliert.
  • Laubabwerfende Hecken liefern im Herbst durch ihr Falllaub wertvolle organische Masse für den Boden und bieten Unterschlupf für viele unserer Nützlinge.
  • Hecken als Gestaltungselement liefern einen ruhenden Hintergrund und können den Blick des Betrachters leiten.
  • Mit Hecken können unterschiedliche Erlebnisräume geschaffen werden. Höhe, Form und Ausrichtung sind dabei ausschlaggebend.

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Hainbuchenhecke mit "Durchblick".

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