Vorüberlegungen

Vorüberlegungen zur Gartenneu- und Umgestaltung

Gartengestaltung

Unerlässlich für einen schön gestalteten Garten ist eine gute Planung unter Berücksichtigung der örtlichen Gegebenheiten. Da ein Hausgarten aber mit der Zeit „wachsen“ wird, ebenso wie sich die Bedürfnisse der Nutzer verändern, kann er nie endgültig eine ausgestaltete Form haben. Wichtig ist es grundsätzliche Nutzungsansprüche festzulegen und umzusetzen, wie z.B. die Wegeführung, Sitzplätze und das Pflanzen großer Bäume. Erstellen Sie einen einfachen Entwurfs- und Pflanzplan nach dem Sie sich dann im Laufe der Ausführung richten. Bevor Sie also mit der Neu- oder Umgestaltung Ihres Gartens loslegen, lohnt es sich, ein paar Dinge zu berücksichtigen und zu überdenken:

Grundstück / Landschaft

  • Zuschnitt und Lage des Geländes, Geländehöhen
  • Baurecht: Bauordnungsplan/Grünordnungsplan
  • Schutzbestimmungen (Natur und Landschaftsschutz, Baumschutz)
  • Leitungs- und Kabelpläne beachten
  • Klimaverhältnisse (Ausgesetzte/windige Lage, Sonnenscheindauer, Nord- oder Südseite, Niederschläge).
  • Bodenverhältnisse (sandiger oder lehmiger Boden, Staunässe oder gute Wasserführung).
  • Vorhandene Vegetation und vorhandene bauliche Elemente

Planungsrecht

  • Vorhandene Baugesetze und Verordnungen
  • Nachbarschaftsrecht beachten

Finanzierung / Pflegeaufwand

  • Sind die finanziellen Mittel zur Realisierung der Planung vorhanden?
  • Welcher Pflegeaufwand soll betrieben werden?
  • Wer übernimmt die Pflege?
  • Was kosten die Pflege und der Unterhalt?

Nutzung festlegen

  • wie soll der Garten genutzt werden? Welche Elemente sollen eingeplant werden? Z.B. Spielrasen, Teich, Gemüsegarten, Feuerstelle, Gewächshaus, Spielgeräte, Tischtennisplatte, verschiedene Sitzplätze, Obstbäume...
  • Bedürfnisse der Nutzer (wichtig ist hier vor allem das Alter).
  • Welcher Gartentyp soll es sein? Englischer Garten, naturnaher Garten, Steingarten, japanischer Garten … Gerade bei kleinen Gärten empfiehlt es sich bei einem Thema zu bleiben.

Gestaltung

  • Räume bilden durch Hecken, Rankelemente, Sträucher und Bäume, Mauern und Pergolen.
  • Wege festlegen und interessant durch den Garten führen.
  • Sitzplätze festlegen unter Berücksichtigung von Sonne, Schatten und Blickpunkten. Nischen schaffen
  • Höhenunterschiede bringen Bewegung in den Garten.
  • Gestaltungsregeln beachten (z.B. der Goldene Schnitt). Farb- und Formkontraste sorgen für Spannung, ein Zuviel davon für Unruhe.

Materialien- und Pflanzenauswahl

  • Welche Materialen sollen verwendet werden? Holz, Naturstein, Beton oder Stahl? Nicht zu viele verschiedene Materialien mischen.
  • Bereits beim Pflanzen auf die spätere Größe achten. Für jeden Garten gibt es inzwischen eine große Auswahl kleinkroniger Hochstämme. Meist wird zuviel und zu dicht gepflanzt.
  • Viel heimische Gehölze und möglichst wenige Koniferen verwenden. Die meisten Nadelgehölze können nicht zurück geschnitten werden. Sie bringen viel Schatten und wenig Abwechslung in einen Garten und bieten wenig Nahrung für Vögel und Insekten.
  • Späteren Schattenwurf beim Pflanzen von Bäumen beachten.
  • Statt kleiner, pflegeaufwendiger Rasenstücke lieber bodendeckende Stauden verwenden.
  • Kaufen Sie Ihre Pflanzen in einem Fachhandel (Baumschule). Hier finden Sie die entsprechende Auswahl und Beratung.

Ausführung

  • Die Anlage eines Gartens ist, bei frostfreiem Boden, das ganze Jahr über möglich.
  • Bei Pflanzungen empfiehlt es sich jedoch, diese im Herbst oder Frühjahr anzulegen.
  • Bei Erdarbeiten darauf achten, dass der Boden nicht zu nass ist, da dies zu einer Schädigung durch zu starke Verdichtung führen kann.
  • Es empfiehlt sich zuerst die „groben“ Arbeiten zu erledigen, d.h. Terrassen, Wege, Mauern, Pergolen, Teich etc. anzulegen. Oftmals werden dafür große Maschinen benötigt. Zur fachgerechten Ausführung sollten diese Arbeiten Fachfirmen des Garten- und Landschaftsbaus überlassen werden.
  • Danach wird der Mutterboden aufgetragen, bei Rasenflächen reichen 15-20 cm, bei Pflanzflächen sollten es 30-40 cm sein.
  • Alle Pflanz- und Rasenflächen müssen bis in die Tiefe wasserdurchlässig sein!
  • Bei der Pflanzung nach der Größe vorgehen, zuerst die Bäume, dann Sträucher, Leitstauden, Begleitstauden, Bodendecker und schließlich die Zwiebel- und Knollenpflanzen setzen. (Bei der Pflanzung jeweiliges Nachbarrecht beachten!)
  • Jetzt noch die Rasenflächen anlegen, die Aussaat sollte in der Zeit von April bis September erfolgen, um eine gutes Anwachsen zu ermöglichen.
  • Lassen Sie sich mit der Erstellung Ihres Gartens Zeit. Erstellen Sie bei Geldknappheit vorerst Provisorien statt dauerhaft mit billigen Materialien zu arbeiten. Beispiele: Eine Böschung statt Betonpflanzringe zur Hangabstützung und später eine Natursteinmauer. Kiesbelag statt billigem Pflaster und später Natursteinplatten …
  • Bauen Sie im ersten Jahr auf den Pflanzflächen Gründüngungspflanzen an. Optimal sind Gründüngungsmischungen aus mehreren Arten. (Phacelia, Lupinen, Wicken, einjährige Kleearten usw.)